Die Legende der Wendelgard von Halten
Seit 1272 gehört die Haltnau zur Spitalstiftung der Spitalkellerei Konstanz.
Der Legende nach hat Konstanz diesen Besitz der schweinsrüsseligen buckligen Wendelgard von Halten zu verdanken, die in Meersburg selbst nicht auf Gegenliebe stieß.
Obwohl sie die Besitzerin des schönen Rebguts war, wurde sie von den Menschen gemieden und musste ihr Essen allein aus einem silbernen Trog zu sich nehmen.
So bot Wendelgard ihr Gut der Stadt Meersburg unter der Bedingung an, dass täglich ein Ratsherr mit ihr speiste und sie sonntags, ebenfalls in Begleitung eines Ratsherrn, eine Ausfahrt machen durfte.
Dies lehnten die Meersburger zwar nicht ab, überlegten jedoch zu lange.
Die danach kontaktierten Konstanzer zögerten nicht lange und gingen auf ihr Angebot ein. Wendelgard bekam einen Platz im Spital zum Heiligen Geist auf der Marktstätte.
Die Tradition dieser Konstanzer Einzelfigur beruht in der Sage der „Wendelgard von Halten.''
Der bekannte Konstanzer Künstler Gerhard Breinlinger nahm dies zum Anlass die Narrenfigur der Wendelgard ins Leben zu rufen.
Erstmals war dieses Häs an der Fasnacht 1971 zu sehen. In den darauf folgenden Jahren, bis 1988, wurde jedes Jahr eine neue Larve von Breinlinger geschnitzt.
Die Wendelgard belebt seit mehr als 37 Jahren die Konstanzer Straßenfasnacht und ist nicht mehr wegzudenken.
Bereits in den 50-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts war die Narrenfigur bei der Konstanzer Karnevalsgesellschaft der „Elefanten“ zu sehen, erinnert sich Gerhard Breinlinger. Schon in den 20-iger Jahren soll sein Großvater die Wendelgard in alter Tracht verkörpert haben.
Besondere Kennzeichen der Wendelgard sind die vom Künstler geschnitzte Glattlarve mit Radhaube und die aus schwarzem Samtstoff gefertigte Tracht.
Weitere Attribute sind zwei kleine Weinfässle, die „Saublotere“ und ein schön gebundenes Sträußle aus Rosenkohl.
Die Narrengestalt der „Wendelgard von Halten“ ist heute als Einzelfigur Bestandteil der Alt-Konstanzer Hanselezunft e.V.